WOHNBLOG
Für alle, die mit Herz und Seele ihr Zuhause einrichten.
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Für alle, die mit Herz und Seele ihr Zuhause einrichten.
von Katrin Täubig
Die Farbgestaltung im Wohnzimmer ist von großer Bedeutung, denn es handelt sich um einen häufig genutzten Raum. Wichtig ist daher eine Farbauswahl, die deinen Wohnraum zu einer gemütlichen Wohlfühloase macht. Deshalb bekommst du hier meine besten Tipps, Ideen und Methoden an die Hand, mit denen du die passenden Farben für dein Wohnzimmer findest.
Auf Instagram begegnen uns zunehmend farblose Räume in Weiß, Grau und Beige. Die Dekoration besteht aus schlichten Zweigen und fahlen Trockenblumen. Ach ja, und die Bücher werden mit dem Rücken zur Wand aufgestellt, weil sie das Farbschema stören…
Echt jetzt?
Seit über 12 Jahren berate ich meine Kunden bei der Gestaltung ihrer Wohnräume. Die wichtigste Erkenntnis aus dieser Zeit lautet:
Die pure Abwesenheit von Farbe macht etwas mit uns. Leider nichts Gutes.
Darum profitiert ein Wohnzimmer, das zu den wichtigsten Räumen in unserem Zuhause gehört und in dem wir den Großteil unserer Freizeit verbringen, von einer farbigen Gestaltung. Wobei farbig natürlich nicht kreischbunt bedeutet.
Was bei der Wohnzimmergestaltung mit Farbe unbedingt zu beachten ist:
In den meisten Fällen müssen zwei elementare Raumfunktionen unter einen Hut gebracht werden.
Denn einerseits möchten wir uns dort vom stressigen Alltag erholen – zum Beispiel indem wir ein gutes Buch lesen, einen spannenden Film schauen oder Musik hören. Andererseits ist es für viele von uns ein Ort der Kommunikation, denn wir verbringen hier auch Zeit mit der Familie oder mit Freunden, die uns zum gemeinsamen Essen oder für einen Spieleabend besuchen.
Ein Wohnzimmer soll also möglichst entspannend und belebend zugleich sein.
Im ersten Schritt solltest du die Farbgestaltung auf die Raumgröße abstimmen. Wie du mit einer gekonnten Farbauswahl kleine Zimmer größer wirken lässt und großen Räumen mehr Gemütlichkeit verleihst, habe ich dir in den verlinkten Blogbeiträgen bereits beschrieben.
Wenn du dich damit vertraut gemacht hast, ob dein Wohnzimmer von hellen Farben profitiert oder eine intensive Farbgebung erlaubt, beschäftigst du dich im zweiten Schritt mit der Atmosphäre, die der Raum ausstrahlen soll.
Dabei sind folgende Fragen wichtig:
Einem von beiden solltest du bei der Entscheidung für die richtige Wandfarbe den Vorzug geben.
Wenn du die gewünschte Atmosphäre bestimmt hast, geht es darum, mit welchen Farben du diese am besten erreichst.
Dafür möchte ich dir zwei Beispiele nennen:
Wünschst du dir ein Wohnzimmer mit beruhigender Wirkung, sind kühle und gedämpfte Farben die beste Wahl. Taubenblau, Salbeigrün und ein vergrautes Violett unterstützen zum Beispiel eine friedliche Atmosphäre.
Steht das Thema Austausch und Unterhaltung in deinem Wohnzimmer im Vordergrund, bist du mit warmen und intensiven Farben gut beraten. Hierzu zählen unter anderem Goldgelb, Terracotta und Bordeauxrot.
Was mir dabei noch ganz wichtig ist:
Natürlich sollten auch deine individuellen Farbvorlieben eine Rolle spielen. Denn dir ist ja nicht damit gedient, wenn du ein lehrbuchartiges Farbkonzept entwickelt hast, dessen Farben leider nicht zu deinem persönlichen Geschmack passen…
Jetzt geht es an die Zusammenstellung und Proportionierung der Farben. Denn eine gelungene Farbgestaltung basiert auf mehreren Farben bzw. Farbfamilien.
Dabei unterscheiden wir
Nehmen wir mal an, du hast für dein Wohnzimmer ein Verhältnis von 70% Entspannung und 30% Aktivität ermittelt. Wenn der Raum luftig-leicht und gemütlich gestaltet werden soll, könnte dein Farbkonzept so aussehen:
Die Hauptfarbe bildet Weiß – dieser Farbton öffnet den Raum und gibt ihm Weite. Die Nebenfarben sind Naturtöne und Salbeigrün – sie wirken beruhigend und gleichzeitig belebend. Akzente in Schwarz und Messing machen’s klar und modern.
Wenn du dich für die Farben entschieden hast, die in dein Wohnzimmer einziehen sollen, geht es an die konkrete Verteilung im Raum. Denn zu einem professionellen Farbkonzept gehören ja nicht nur Wandfarben, sondern auch Möbel, Textilien und Accessoires.
Dafür gestaltest du am besten ein Moodboard.
Dabei handelt es sich um eine Collage aus Farb- und Materialmustern. Neben Farbkarten mit den gewünschten Wandfarben sind das Muster vom Bodenbelag, von Polsterstoffen und Vorhängen sowie Fotos von Deko-Objekten und Accessoires.
Diese arrangierst du frei auf einem Bogen Tonpapier und prüfst das Zusammenspiel und das Verhältnis der Farbflächen zueinander, indem du sie in Haupt-, Neben- und Akzentfarben einteilst.
Noch ein wichtiger Experten-Tipp:
Die Farben, die du auswählst, sollten nicht nur für einen Farbton an sich stehen, sondern für eine Farbfamilie. Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Die Naturtöne dürfen also gern in verschiedenen Nuancen (Beige, Braun, Korbgeflecht, Holzoberflächen etc.) daherkommen. So wirkt die Farbgestaltung lebendig.
Bevor du eine Wandfarbe kaufst und alle Wände deines Wohnzimmers damit streichst, besorgst du dir bitte immer eine Probiergröße für einen Probeanstrich. Denn Farbkarten oder Farbfächer sind gedruckt und weichen oft ein wenig vom echten Farbergebnis an der Wand ab. Auch eine Darstellung am Monitor ist nie farbverbindlich.
Dann streichst du deinen Wunschfarbton auf ein Stück Malervlies und testest die Farbwirkung bei unterschiedlichen Lichtsituationen. So kannst du sicher sein, dass dir der Farbton wirklich gefällt.
Übertragen wir das Farbkonzept, das wir anhand des oben gezeigten Moodboards entwickelt haben, nun auf dein Wohnzimmer, könnte der Raum zum Beispiel so aussehen:
Zum Abschluss noch ein Praxis-Tipp, den du bei jeder Farbgestaltung unbedingt beherzigen solltest:
Aller Anfang ist schwer – das gilt auch, wenn du das erste Mal ein stimmiges Farbkonzept entwickeln möchtest. Starte mit einer dominanten Fläche (zum Beispiel mit der Wand oder dem Boden) und baue alles andere drumherum auf.
Wenn du mit einem Moodboard arbeitest, kannst du alle Bestandteile austauschen oder immer wieder neu proportionieren bzw. arrangieren.
Und zwar so lange, bis das Ergebnis dich 100%ig überzeugt.
Dann, und wirklich erst dann legst du los!
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So gelingt der viel zitierte „rote Faden“ in der Raumgestaltung.
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